Fragen zu den Manne-Romanen
Sind die Manne-Romane autobiographisch?
"Ist Manne autobiographisch?", diese Frage wird mir oft gestellt.
Die Antwort kurz und einfach: "Nein."
Oder besser: "Nein, aber ..." Dann ist die Antwort vielleicht doch nicht so kurz. Und einfach ist sie eigentlich auch nicht mehr. Also noch einmal von vorne ...
Nein, die Manne-Reihe besteht nicht aus autobiographischen Romanen, aber Manne und ich haben natürlich die eine oder andere Gemeinsamkeit. Wir sind beide über sechzig, von Beruf Lehrerin und in einer herrlichen Gegend, die man weder aus dem Erdkunde-Unterricht noch aus dem Verkehrsfunk kennt, zuhause. Aber damit enden die Gemeinsamkeiten eigentlich auch schon.
Ich habe keine Tochter, die als Helikoptermutter über ihren Töchtern kreist. Stattdessen habe ich einen Mann, der mit Argusaugen darüber wacht, dass meine Schreib-Stunden nicht in den Wellen meines turbulenten Lebens untergehen.
Was Manne und mich noch verbindet, ist die Liebe zu Motorrädern. Den Motorradführerschein habe ich mit zwanzig gemacht, weil es mir meine Mutter verboten hatte, und den Traum vom eigenen Motorrad habe ich mir erst mit über vierzig erfüllt. Es war zwar nicht Mannes BMW R 100, die berüchtigte Gummikuh, die den Weg zu mir fand, sondern eine Suzuki Savage. Um die Touren, die sie mit ihrem "Moped" gemacht hat, beneide ich sie in der Tat ein bisschen.
Außerdem stehen wir beide an der Schwelle zu einem neuen Leben. Bei Manne ist das offensichtlicher, sie gibt ihr komfortables Stadtleben auf, um mit nichts als ihrer BMW, ihrem Lieblingssessel, ihrem Futon und sieben Kartons ein neues Leben am Rand der Zivilisation zu beginnen. Ich muss nur die Ausreden aufgeben, hinter denen ich mich und meine Geschichten viel zu lange versteckt habe, um auf meine alten Tag noch ein neues Leben als Autorin anzufangen.
Vielleicht sind Manne und ich uns ja doch ähnlicher, als wir denken ...
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